Um die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt umfassend zu begreifen, reicht es nicht aus, sich nur mit der Beschäftigung und der Arbeitslosigkeit auseinanderzusetzen. Vielmehr muss ein weiterer, mindestens gleich wichtiger Aspekt betrachtet werden: die Qualität der Arbeit. In dieser Sache hat sich das AFI an den Arbeitsklimaindex der österreichischen Arbeiterkammern angelehnt. Am zufriedensten sind die Südtiroler Arbeitnehmer mit dem Ansehen des Unternehmens, für das sie tätig sind und mit der gesellschaftlichen Position, die ihnen als Arbeitnehmer in der Bevölkerung zukommt: mit dem ersten Aspekt zeigen sich 66% zufrieden, mit dem zweiten immerhin noch 55%. Deutlich geringer fällt die Zufriedenheit mit der derzeitigen Entlohnung (41%) und mit den Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten (38%) aus.
Eine der ganz aktuell diskutierten Fragen ist die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Das Pensionsantrittsalter steigt. Eine hohe Qualität der Arbeit ist grundlegend, um besser und länger arbeiten zu können. 4 von 10 befragten Arbeitnehmern halten es für sehr oder eher unwahrscheinlich, ihren derzeitigen Beruf bis zum 65. Lebensjahr ausüben zu können. Hauptgrund: Die Tätigkeit geht mit hohen körperliche und psychischen Belastungen einher. Das aktuelle Stabilitätsgesetz hat in dieser Hinsicht eine Maßnahmen gesetzt: die erleichterte Teilzeitarbeit vor der Pensionierung. „Die eigentliche Herausforderung besteht darin, Maßnahmen zu entwickeln, mit älteren Arbeitnehmern und dem Alterungsprozess angemessen umzugehen“, hält AFI-Forschungsmitarbeiterin Irene Conte fest. „Um länger erwerbstätig sein zu können, braucht es aus Sicht der befragten Arbeitnehmer vor allem Maßnahmen, um den arbeitsbezogenenen Stress zu reduzieren (81%) und um die Beziehungen zwischen Kollegen und zu Vorgesetzten zu verbessern (75%). Für 53% wäre die Verkürzung der Arbeitszeit eine geeignete Maßnahme.
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