Branchenspiegel Themenblock Stimmungsbild Sonderthema

Die Daten vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung der Landesverwaltung zeigen es klar und deutlich: Im 1. Quartal 2022 erholt sich die lohnabhängige Beschäftigung im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres deutlich (+11,4%), angekurbelt vor allem von der Saisonarbeit bzw. von Zeitverträgen im Gastgewerbe. Während die Beherbergung einen regelrechten Boom und eine Wiederkehr der goldenen Zeiten erlebt, knistert es im Baugewerbe. Es ist dies der einzige Sektor, der einen Beschäftigungsrückgang verzeichnet (-1,5%).

Die Arbeitsmarktdaten betreffend den Zeitraum Januar – März 2022 zeigen eine Zunahme der lohnabhängigen Beschäftigung im Vergleich zu denselben Monaten des Vorjahres (+11,4%). Dank der Lockerung der Einschränkungen und der Wiederaufnahme wirtschaftlicher Tätigkeiten ist laut AFI-Barometer in 6 der 7 untersuchten Branchen ein deutlicher Aufschwung zu beobachten.

Der Beschäftigungszuwachs zieht sich durch alle Kategorien, unabhängig von Geschlecht oder Alter. Am deutlichsten fällt der Anstieg bei den Mitarbeitern/Innen mit einem befristeten Arbeitsvertrag aus (+67,2%). Diese starke Zunahme ist insbesondere auf die Wiederbeschäftigung der Saisonarbeiter/Innen im Tourismus zurückzuführen. Doch nicht alles ist rosig: Das Baugewerbe tanzt aus der Reihe und verzeichnete einen Beschäftigungsrückgang von -1,5% gegenüber dem Vorjahr bzw. -3,7% gegenüber dem Vorquartal.

Die fortschreitende Normalisierung lässt sich auch an der Anzahl der in den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitslosen ablesen. Diese sinken deutlich (-21,8% im Vergleich zum Vorjahr). Ein weiterer Beleg für die aktuelle Wiederbelebung findet man in der Zahl der genehmigten Lohnausgleichsstunden: -87,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal.



 

 

Im Themenblock der Frühjahrsausgabe des AFI-Barometers wurde Südtirols Arbeitnehmer/Innen die Frage gestellt, wie zufrieden sie mit ausgewählten Aspekten der Arbeit seien: Mit diesen Aspekten sind sie mehrheitlich zufrieden: Ansehen des Unternehmens (67%), Position des Arbeitnehmers in der Gesellschaft (62%), Führungsstil des Vorgesetzten (60%), Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung (59%). Mit diesen Aspekten der Arbeit hingegen weniger: aktuelle Entlohnung (45%), Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb (33%). Verbessert haben sich im Vergleich zu früheren Beobachtungen der Führungsstil des Vorgesetzten (+6 Prozentpunkte) und die Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung (+4 Prozentpunkte). Verschlechtert haben sich die Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten (-4 Prozentpunkte).



Die Pandemie ist noch nicht überwunden, da steht schon das nächste Schreckgespenst vor der Tür: die Energiekrise. Vor dem Eindruck des Ukraine-Kriegs bricht die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmer/Innen in der März-Befragung einmal mehr ein. „Was wir allerdings zurzeit beobachten ist ein zweigeteiltes Stimmungsbild“, unterstreicht AFI-Direktor Stefan Perini. „Die Indikatoren, welche die Tendenzen am Arbeitsmarkt beschreiben, zeigen nach oben, jene, welche die wirtschaftliche Situation der Familien abbilden, nach unten. Das Problem ist also weniger der Arbeitsmarkt, sondern die Brieftasche der Arbeitnehmer-Familien.“


AFI-Barometer – Frühjahr 2022, “Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer” >> PDF

Ein höherer Lohn, mehr Flexibilität, eine anregendere Arbeit durch Übertragung von mehr Verantwortung: das sind die Schlüsselelemente, dank deren der öffentliche Dienst in Südtirol signifikant an Attraktivität gewinnen könnte. So sehen es zumindest die Arbeitnehmer/Innen, die sich in der Frühjahrsausgabe 2022 des AFI-Barometers dazu geäußert haben. Dazu AFI-Präsident Dieter Mayr: „Diese Aspekte sind uns Gewerkschaften alle bekannt, doch dank des AFI-Barometers werden nun auch Wertung und Reihung deutlich. Es ist dies der wahre Mehrwert der Befragung.“


Die Pressemitteilung >> PDF
Die Präsentation
>> PDF
 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner