Branchenspiegel Stimmungsbild Sonderthema

Gezeichnet von einem Winter, der in erster Linie von der Diskussion um das Anlaufen oder Nicht-Anlaufen der touristischen Wintersaison geprägt war und in einem zermürbenden Zick-Zack-Kurs der Landesregierung mündete, geben sich Südtirols Arbeitnehmer/innen in der Frühjahrsausgabe des AFI-Barometers skeptisch und „abwartend“.

Die Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in Südtirol in den nächsten 12 Monaten sanken in allen Wirtschaftsbereichen deutlich, vor allem im Baugewerbe (-38 Indexpunkte im Vergleich zu Frühjahr 2020) und im Gastgewerbe (-20). Überraschenderweise sank das Vertrauen auch in jenem Wirtschaftsbereich, der traditionell als der stabilste und gleichzeitig sicherste gilt, nämlich im Öffentlichen Sektor (-18).

Mit Blick auf die Beschäftigung erwarteten Südtirols Arbeitnehmer/innen mehrheitlich, dass die Arbeitslosigkeit in Südtirol in den nächsten 12 Monaten ansteigen werde. Diese Ansicht vertraten die befragten Arbeitnehmer quer durch alle Sektoren. Gleichzeitig nahm die wahrgenommene Schwierigkeit zu, eine gleichwertige Beschäftigung zu finden.

Für Südtirols Wirtschaft beginnt 2021 äußerst unglücklich: Die Wintersaison konnte erst gar nicht anlaufen und mit Februar schlitterte Südtirol in den dritten Lockdown. „Die Stimmung unter Südtirols Arbeitnehmer/Innen bleibt zwar nach wie vor recht verhalten, doch ein Hauch an Zuversicht ist erkennbar“, sagt AFI-Direktor Stefan Perini. Im Zuge von Impffortschritten, Herdenimmunität und größerer Bewegungsfreiheit sollte die Konjunktur in den nächsten Monaten wieder an Fahrt gewinnen. Die Hypothek des ersten Quartals belastet das Jahresergebnis doch bereits jetzt massiv. „Mehr als +3,5% Wirtschaftswachstum sehen wir da nicht drin“, sagt Perini.


AFI-Barometer – Frühjahr 2021, „Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer“ >> PDF

35% der in Südtirol befragten Arbeitnehmer/Innen erklären, in letzter Zeit im Homeoffice gearbeitet zu haben, während 65% ausschließlich in Präsenz gearbeitet haben. 46% der öffentlich Bediensteten haben das Homeoffice als Arbeitsform selbst beansprucht – in der Privatwirtschaft nur jeder dritte Beschäftigte. Für das Smart Working nach dem Notstand kommen – immer nach Ansicht der Interviewten – Schulung und Weiterbildung, Leistungsprämien und Momente des Austauschs mit den Arbeitskollegen und Vorgesetzten in Präsenz besondere Bedeutung zu; ideal wäre es dabei, 2 bis 3 Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten zu können.


Die Pressemitteilung >> PDF

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