Zum Vatertag steht beim AFI | Arbeitsförderungsinstitut auch heuer wieder die Vaterrolle auf dem Prüfstand. Auf der Väter-Tagung „Super-Dad: Wie Väter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf meistern” zeigt das AFI klar auf, dass es immer mehr „Neue Väter“ gibt, die sich bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder aktiv einbringen – in Deutschland wie in Italien. Das AFI verwies auf besonders väterfreundliche Betriebe und Institutionen in Südtirol.

“Es ist bereits unsere zweite Tagung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Vätern”, freut sich Silvia Vogliotti, die Vizedirektorin des AFI. “Immer mehr Väter wollen sich bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder aktiv einbringen“. Damit auch Väter Arbeit und Elternsein meistern können, brauche es geeignete Maßnahmen, so Vogliotti. “Die Väter-Tagung des AFI hat zur Zusammenarbeit mit anderen Institutionen geführt, woraus die Forderung entstanden ist, dass Väter, die sich für die Elternzeit eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit nehmen, Landesbeiträge bekommen sollten“, blickt AFI-Präsident Toni Serafini, auf den 19. März des Vorjahres zurück. Er wünscht sich, dass auch die Väter-Tagung 2016 weiter zur Wende der Vater-Rolle in der Arbeitswelt beitrage.

Im ersten Vortrag der Tagung ging es um die Entwicklung in Deutschland. Aus den Dossier des bundesdeutschen Familienministeriums „Väter und Familie. Erste Bilanz einer neuen Dynamik” gehe hervor, dass sich 70% der Väter mit der Rolle des “aktiven Vaters” identifizieren. Acht von zehn Vätern wünschten sich, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. „Wenn 69% der deutschen Unternehmen Lösungen auf Maß für die Elternzeit von Vätern anbieten, dann lässt das sehr stark hoffen“, findet Silvia Vogliotti – auch wenn es nach der Feststellung des Ministeriums allgemein noch an Akzeptanz für voll in der Familie beschäftigte Väter fehle.

Aus Mailand war Maria Letizia Bosoni, Soziologin an der Universität “Cattolica”, angereist, um Fallbeispiele zur Väter-Elternzeit von Firmen und Organisationen aus Norditalien vorzustellen. In der Bozner Firma ProMinent Italiana S.r.l seien drei Viertel der 48 Mitarbeiter Männer, wusste Fabrizio Crestani, Leiter IT und Labor, im dritten Vortrag des Tages zu berichten. Er stellte die Praxis seines Unternehmens in Sachen Väter-Elternzeit vor. Es gebe einen einmaligen Geldbeitrag bei Geburt des Kindes, Gleitarbeitszeit, Urlaubsplanung, die der Familie entgegenkomme, drei voll entlohnte Freitage, wenn ein krankes Kind gepflegt werden müsse sowie die Möglichkeit, teilweise von Zuhause aus zu arbeiten, solange die Kinder klein seien. Anschließend unterstrich Franca Toffol, die Vizepräsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, den Wert der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung in Richtung „Neue Väter“.

„Von den Unternehmen in Südtirol, die das Audit Familie und Beruf gemacht haben, haben 35% mindestens eine spezifische Maßnahme für die Elternzeit von Vätern gesetzt. Diese guten Praktiken verdienen es unbedingt, wertgeschätzt und bekannt gemacht zu werden“, schloss Vogliotti. Die Vizedirektorin hatte zusammen mit AFI-Mitarbeiterin Moira Mastrone die Vätertagung vorbereitet und gestaltet.

Zur Prezi-Präsentation von Silvia Vogliotti (AFI)

Zur Prezi-Präsentation von Moira Mastrone (AFI) (Was tun Südtiroler Firmen für die “Neuen Väter”?)

Zur Präsentation von Massimo Calabrò (ProMinent GmbH)

Zur Präsentation von Maria Letizia Bosoni (Università La Cattolica, Milano)

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